Ein Klops kam in die Küche...
93 % der Menschen in Deutschland wissen etwas mit dem Begriff „Königsberger Klopse“ etwas anzufangen, das ergab eine forsa-Umfrage. Damit ist das Gericht die bekannteste Speise aus der deutschen Küche, und mit den ersten schriftlichen Erwähnungen 1886 wahrscheinlich auch eins der ältesten. Also ist es an der Zeit, sich einmal mit der Geschichte dieses Klassikers zu beschäftigen!
Die namensgebende Stadt Königsberg, heute „Kaliningrad“, ist eine russische Enklave und liegt zwischen Polen und Litauen. 1724 wurde die Stadt an der Ostsee nicht nur zur Hauptstadt des preußischen Königreichs, sondern auch zum Geburtsort des berühmten Philosophen Immanuel Kant. Dieser sollte später die Königsberger Universität in ganz Europa, und bis in die heutige Zeit, zu großer Berühmtheit verhelfen. Damit erlangte auch der „Soßklops“, wie er damals noch genannt wurde, eine gewisse Bekanntheit, da dieser oft den vielen internationalen Gästen der Universität serviert wurde. Doch den endgültigen Durchbruch in seiner Kariere erfuhr das preußische Gericht wohl durch die „Mamsellen“ genannten Küchenhilfen, die von Königsberg aus, in die Metropolen Berlin und München zogen, um ihr Glück zu versuchen. Dabei brachten sie ihre Rezepte aus der Heimat mit, und die säuerlichen Fleischbällchen erfreuten sich schnell großer Beliebtheit. Während des 19. Jahrhunderts tauchten die „Königsberger Klopse“ in immer mehr Gasthäusern auf der Speisekarte auf, wo sie bis heute in fast jedem bürgerlichen Restaurant zu finden sind.